Das Facility Management erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Gebäude werden nicht mehr nur verwaltet – sie werden intelligent gesteuert, vernetzt und nachhaltig optimiert.

Digitale Technologien verändern in rasantem Tempo, wie wir Dienstleistungen und Services planen, steuern und erbringen. Diese Transformation eröffnet neue Möglichkeiten für Effizienz, Komfort und Klimaschutz – und stellt Unternehmen in der Branche vor große Herausforderungen.
Um herauszufinden, wie sich dieser Wandel in der Praxis gestaltet und welche Chancen sich für Unternehmen wie Klüh daraus ergeben, hat Julia Frönicke mit dem Chief Information Officer (CIO) von Klüh, Felix Fiedler, gesprochen.
Im Interview erfahren Sie aus erster Hand, welche Technologien schon heute im Einsatz sind, welche Trends sich abzeichnen und was es bedeutet, den digitalen Wandel im Facility Management aktiv mitzugestalten.
Herr Fiedler, Sie sind CIO von Klüh und leiten das Center of Digital Excellence, kurz CoDE. Was genau verbirgt sich dahinter?
Das Center of Digital Excellence (CoDE) ist unsere digitale Einheit, die wir 2018 gegründet haben. Mit unserem Team entwickeln wir die Digitalstrategie für die gesamte Klüh-Gruppe und treiben die Digitalisierung der Services sowohl intern als auch für unsere Kunden konsequent voran. Während sich die klassische IT auf interne Prozesse konzentriert, stellen wir beim CoDE die Bedürfnisse unserer Kunden in den Mittelpunkt.
Wie sieht das konkret im Arbeitsalltag aus? Können Sie ein Beispiel geben, wie die Digitalisierung bei Klüh bereits heute spürbar ist?
Unser Ansatz für smarte Standorte macht den gesamten Aufenthalt im Gebäude nahtlos und intelligent. Das beginnt bereits bei der Ankunft: Das System erkennt Ihr Nummernschild, öffnet die Schranke und weist Ihnen einen passenden Parkplatz zu – bei Bedarf auch mit Ladesäule. Im Gebäude führt Sie eine App direkt zum vorbereiteten Meetingraum. Selbst die Kaffeeküche erkennt Sie und schlägt Ihre Lieblingsgetränke vor. Viele dieser Abläufe laufen im Hintergrund ab und schaffen so nicht nur Komfort, sondern steigern auch Effizienz und Nachhaltigkeit.
Sie sprechen von Nachhaltigkeit. Inwiefern unterstützt die Digitalisierung bei Klüh nachhaltige Unternehmensziele?
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Treiber unserer digitalen Strategie. Unser „Eco System for Smart Services“ ermöglicht es uns, den Gebäudebetrieb intelligent und ressourcenschonend zu steuern. Durch den Einsatz von IoT-Sensorik erfassen wir beispielsweise die exakte Belegung von Gebäudebereichen in Echtzeit. Sind Räume ungenutzt, werden Heizung, Licht und Klima automatisch heruntergeregelt. Dasselbe datenbasierte Prinzip wenden wir auf unsere Dienstleistungen an: Im Fachbereich Cleaning wird nur dort gereinigt, wo es wirklich nötig ist. Das spart nicht nur Arbeitszeit, sondern auch Wasser und Reinigungsmittel. So stellen wir sicher, dass Ressourcen nur dann eingesetzt werden, wenn sie tatsächlich benötigt werden.
Können Sie etwas genauer auf das „Eco System for Smart Services“ eingehen?
Im Kern ist das Eco System for Smart Services eine umfassende Softwareplattform, die Menschen, Prozesse und Technologien wie IoT oder Robotik intelligent miteinander vernetzt. Der entscheidende Vorteil liegt in der Bündelung aller digitalen Lösungen und Dienstleistungen auf einer einzigen, einheitlichen Plattform. Über offene Schnittstellen können wir zudem externe Systeme und bestehende Gebäudetechnik nahtlos integrieren.
Das System ist für alle Beteiligten konzipiert – vom Facility Manager über die Reinigungskraft bis zum Management. So bieten wir unseren Kunden eine ganzheitliche, effiziente und zukunftssichere Lösung zur Steuerung ihrer gesamten Facility Management-Leistungen, die Kosten und Ressourcen spart.
Wie gelingt es Ihnen, bei all dem technologischen Fortschritt das sensible Gleichgewicht zwischen Effizienz, Transparenz und Datenschutz zu wahren?
Datenschutz und IT-Sicherheit stehen bei uns an oberster Stelle. Schon bei der Entwicklung neuer digitaler Lösungen achten wir darauf, dass alle gesetzlichen Vorgaben, insbesondere die DSGVO, konsequent eingehalten werden. Wir setzen auf modernste Verschlüsselungstechnologien und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen. Unser Anspruch ist es, innovative Services zu bieten, ohne Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen. So schaffen wir Vertrauen.
Hinter einer solchen Transformation steckt oft eine Vision. Was ist Ihr Antrieb und welche Erfahrungen prägen Ihre Arbeit bei Klüh?
Das Interesse für digitale Innovationen begleitet mich tatsächlich schon mein ganzes Berufsleben. Das begann bereits während meines Studiums der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Controlling und EDV – wie man damals noch sagte. In meinen Jahren als Berater habe ich in verschiedenen Konzernen erlebt, wie wichtig es ist, betriebswirtschaftliche Prozesse und IT-Lösungen sinnvoll miteinander zu verknüpfen, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Bei Klüh bin ich mittlerweile seit über zehn Jahren. Mein täglicher Antrieb ist es, zu sehen, wie wir mit Technologie das Arbeitsumfeld und die Servicequalität für unsere Mitarbeitenden und Kunden fundamental verbessern können. Das Potenzial ist enorm, und ich freue mich, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.

Und abschließend: Seit Kurzem ist Klüh mit einem Showroom am EUREF-Campus in Düsseldorf vertreten. Was können Besucher dort erwarten?
Hier können Kunden, Partner und Interessierte unsere digitalen Lösungen live erleben und testen – von smarten Gebäudesteuerungen über Sensorik, IoT und KI-basierte Anwendungen bis hin zu nachhaltigen Servicekonzepten für die Fachbereiche Cleaning, Catering und Security.
Für uns ist der EUREF-Campus zudem ein inspirierender Ort, um neue Ideen zu testen, mit anderen fortschrittlichen Technologiepartnern zu kooperieren und Trends frühzeitig aufzugreifen. Der Austausch vor Ort fördert die Entwicklung praxisnaher Lösungen, die wir direkt in unsere Kundenprojekte und Services integrieren können.
Sie möchten noch mehr erfahren?
Dann schauen Sie doch gerne auf https://www.klueh.de/verantwortung/digitalisierung-und-innovationen vorbei. Hier finden Sie unter anderem weitere Informationen zum Center of Digital Excellence (CoDE), dem Eco System for Smart Services und möglichen Anwendungsbereichen.

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