Zum Hauptinhalt springen
 Zurück zur Übersicht
4126
Security

Sicherheitsdienstleistungen werden digitaler

Als Mitglied im Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) sowie im Bundesverband für den Schutz Kritischer Infrastruktur (BSKI) zählt Klüh Security zu den Qualitätsanbietern für Sicherheitsleistungen in Deutschland. Als eines der ersten Sicherheitsunternehmen hat es sich 2018 nach der für die deutsche Sicherheitsbranche maßgeblichen DIN-77200-Norm zertifizieren lassen.

Im folgenden Interview verrät Klüh Security-Geschäftsführer Axel Hartmann, welche Themen und Trends das Unternehmen derzeit beschäftigen.  


Der Bereich Sicherheit ist „nur“ einer von mehreren Geschäftsbereichen der Klüh-Gruppe. Bitte stellen Sie uns Ihre Sparte einmal vor.

Deutschlandweit sind bei uns über 3.400 Mitarbeitende sowie 110 Wachbegleithunde im Einsatz. Unsere Mitarbeitenden – auch die vierbeinigen – werden in der Klüh-eigenen Sicherheitsschule in Cham, die bereits seit 1981 besteht, perfekt auf ihre Einsatzgebiete vorbereitet. Jeder Security-Mitarbeitende verfügt dabei mindestens über eine Unterrichtung nach § 34 a der Gewerbeordnung bei der IHK und absolviert für den Einsatz im öffentlichen Raum sowie für spezifische Kunden eine Sachkundeprüfung, etwa zur Geprüften Schutz- und Sicherheitskraft (GSSK). Die bei der Bundeswehr eingesetzten Wachbegleithunde wiederum legen eine jährliche Prüfung gemäß der Diensthundeprüfungsverordnung der Bundeswehr (DPOBw) ab.

So hat sich Klüh Security in über sechs Jahrzehnten großes Vertrauen und eine erstklassige Reputation erarbeitet, die von anspruchsvollen Kunden honoriert wird.

Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden für Sicherheitsdienstleistungen?

Wir haben einen breit gefächerten Kundenkreis, darunter zahlreiche Einrichtungen und Organisationen aus Kritischen Infrastrukturen. Insgesamt gehören hierzu Großbanken, Versicherungen, der Handel, Industrieunternehmen, Hightech-Produzenten und Flughäfen. Auch die Bundeswehr vertraut seit Jahrzehnten unserer Kompetenz.

Die Aufgaben unserer Mitarbeitenden umfassen unter anderem Objektschutz, Ordnungsdienste, Pförtner- und Empfangsdienste, aber auch das Absichern von Großveranstaltungen, Ausstellungen und Messen, sowie Personenschutz. Bei Bedarf bieten wir unseren Kunden zudem eine Sicherheitsberatung für Themen wie Umgang mit Bedrohung am Arbeitsplatz, Schutz vor Spionage oder richtiges Verhalten im risikobehafteten Ausland. Die hohen Anforderungen, die Klüh Security an seine Mitarbeitenden stellt, erfüllen dabei die für den jeweiligen Bereich erforderlichen höchsten Sicherheitsansprüche.

Können Sie das eine oder andere aktuelle Kunden-Projekt und Ihre Aufgaben dort nennen?

Wir entwickeln derzeit in Zusammenarbeit mit zwei Kunden ein zukunftsfähiges und innovatives Sicherheitskonzept, bei dem der Einsatz von Multikoptern, Künstlicher Intelligenz und anderen Innovationen eine bedeutende Rolle spielt. Unser Ziel ist es, diese Elemente in ein bestehendes System zu integrieren und weitere Nutzungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Gleichzeitig bieten wir Beratung bezüglich der zukünftigen Erfordernisse, die sich aus einem KRITIS-Dachgesetz ergeben, und stellen uns als Dienstleister mit Kompetenzen in diesem Bereich zur Verfügung, um für eine umfassende Resilienz zu sorgen.

Digitale Anwendungen finden immer häufiger Eingang in der Arbeitswelt, helfen sie doch beispielsweise, die Effizienz von Abläufen zu verbessern. Welche Ansätze verfolgt Klüh Security diesbezüglich?

Der Einsatz eines digitalen Wächterkontrollsystems bei der Absicherung von Liegenschaften ist in der heutigen Zeit unumgänglich. Klüh Security hat daher ein bundesweit flächendeckendes Wächterkontrollsystem im Einsatz, das Kunden eine transparente Überwachung von Objekten bieten kann.

Unsere Lösung DigiControl ersetzt dabei schon in ihrer Grundfunktion jedes herkömmliche Wächterkontrollsystem. Durch die Nutzung eines Smartphones (iOS und Android) als Plattform fungiert sie darüber hinaus auch als Assistenzsystem, mit dem die abzusichernden Liegenschaften jederzeit teamübergreifend im Blick sind.

Schauen wir uns die Veränderungen durch die Digitalisierung genauer an. Inwieweit profitieren Security-Kunden davon?

Im Zuge der Digitalisierung werden unsere Dienstleistungen für den Kunden nun transparent und erlebbar. Bei DigiControl besteht der Mehrwert für Kunden etwa darin, dass sie auf Wunsch automatisch mit Auswertungen zu Rundgängen oder mit Berichten zu Vorkommnissen in ihrer Liegenschaft inklusive dazugehörigem Bildmaterial versorgt werden können. Ebenso können sie dank eines eigenen Zugangs zum System „live dabei“ sein, wenn Kontrollrunden gelaufen werden.

Dafür muss es ja einen gewissen Gleichschritt der Entwicklung beim jeweiligen Kunden geben. Wie funktioniert das in der Praxis?

Auch in der Securitybranche ist der Arbeitsalltag geprägt vom stetigen Austausch mit Kund*innen, Auftraggebern und Mitarbeitenden. Eine strukturierte Form der Kommunikation ist daher unerlässlich, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden und den Austausch für alle Beteiligten nachvollziehbar zu machen.

Aus diesem Grund haben wir DigiService entwickelt, unser hauseigenes Service-Portal für Kundenanfragen wie Störungsmeldungen, Serviceanforderungen, Bestellungen oder Informationsanfragen jeglicher Art. Für den Kunden entsteht beim Umgang mit dem Tool kein größerer Mehraufwand, da es sich um eine App handelt. Es müssen also nicht extra erst technische Geräte angeschafft werden. Bei Bedarf an spezifischer Sicherheitstechnik wie etwa einem Zutrittskontrollsystem oder Kameras stehen wir unseren Kunden aber ebenso gern beratend zur Verfügung und koordinieren auf Wunsch auch die Anschaffung und Implementierung solcher Systeme. 

Sind digitale Lösungen geeignet, das Problem des Arbeitskräftemangels auszugleichen?  

Der private Sicherheitssektor leidet schon seit einigen Jahren unter einem stetigen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, während die Nachfrage gleichzeitig wächst. Vor diesem Hintergrund sind technische Lösungen und insbesondere die Digitalisierung für die Branche tatsächlich wichtige Faktoren, um einige Sicherheitsdienstleistungen weiterhin anbieten zu können. Beispielsweise leisten eine gute Kameraüberwachung und zum Teil auch digitale Empfangsschalter für eine visuelle Besucherbegrüßung wertvolle Dienste zur Personalentlastung. Demgegenüber ist aber auch klar, dass gerade der Sicherheitssektor nie vollständig auf Mitarbeitende aus Fleisch und Blut, die im Notfall eingreifen können, verzichten kann.

Auch die einzelnen Sicherheitsgewerke haben gewaltige Fortschritte gemacht. Ein Beispiel ist die Kameratechnik mit integrierten Analysefunktionen. Ist hierfür eine regelmäßige Schulung des Personals erforderlich?

Das ist richtig. Zwar erlaubt es der technische und insbesondere der digitale Fortschritt, die Anforderungen unserer Kunden grundsätzlich besser als zuvor erfüllen zu können. Andererseits steigen durch den Einsatz solcher Technik natürlich auch die Anforderung an unsere Mitarbeiter. Um diesen zu entsprechen, bildet Klüh Security seine Mitarbeiter in Seminaren und Workshops der hauseigenen Akademie sowie Sicherheitsschule selbst aus. Darüber hinaus bietet die neue Rheinische Akademie für Sicherheit und Wirtschaft GmbH (RASW) ein umfangreiches Schulungsangebot für Aus- und Fortbildungsthemen des Sicherheitsgewerbes in den Bereichen Luftsicherheit, Gefahrgut und Personenschutz an, welches sich an alle Sicherheitsunternehmen richtet, die ihre Einsatzkräfte entsprechend qualifizieren möchten.

Eine innovative und moderne Ergänzung zum traditionellen Präsenzunterricht ist das web- und computerbasierte Lernmanagementsystem DigiLearn, welches den Aufwand, insbesondere für Reisen, deutlich verringert und damit auch die Umwelt schont. Jährlich absolvieren ca. 2.500 Mitarbeitende Schulungen über dieses System – darunter auch externe Mitarbeitende, zum Beispiel von Nachunternehmen, die über DigiLearn Klüh-interne Prozesse erlernen. So werden einerseits Verhaltensweisen und Prozesse, andererseits auch ortsspezifische Abläufe wie in Stadien oder auf Messegeländen vermittelt.

Wir sind für das digitale Lernprogramm übrigens schon zum sechsten Mal mit dem Comenius-Edu Media-Award ausgezeichnet worden, den die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien alljährlich für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien verleiht.

#Digitalisierung
#Menschen

Klüh-Newsletter