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Cleaning

Unterhaltsreinigung bei Klüh – solide Basis, digitale Zukunft

Die Unterhaltsreinigung gehört zu den stillen Konstanten in der Gebäudedienstleistung: systemrelevant, anspruchsvoll – und oft unterschätzt. In Büros, Krankenhäusern oder Flughäfen sorgt sie tagtäglich für saubere und hygienische Umgebungen. Für Andreas Tetzlaff, Geschäftsführer der Klüh Cleaning GmbH, ist sie nicht nur das Rückgrat seines Geschäftsbereichs, sondern zugleich ein Feld, in dem innovative Entwicklungen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Fachkräftesicherung neue Maßstäbe setzen.

Im folgenden Interview erklärt er, wie Klüh Cleaning mit smarten Konzepten und klaren Qualitätsstandards auf die aktuellen Herausforderungen der Branche reagiert – und warum auch in Zukunft der Mensch im Mittelpunkt stehen muss.

Welchen Anteil an der Gesamtleistungserbringung hat die Unterhaltsreinigung in Ihrem Unternehmen?

Die Unterhaltsreinigung ist die Basis unseres Reinigungsgeschäfts – wichtig, aber im Markt oft austauschbar. Sie bleibt ein wesentlicher Teil der Gebäudereinigung, die mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz der Klüh-Gruppe beiträgt. Entscheidend für uns ist die Weiterentwicklung durch zusätzliche Services: digitale Lösungen, infrastrukturelle Gesamtkonzepte sowie spezialisierte Bereiche wie Industrie- oder Reinraumreinigung. Genau hier setzen wir an, um uns vom Wettbewerb abzuheben – mit Know-how, das nicht jeder mitbringt.

Wie hat sich das Geschäft mit der Unterhaltsreinigung in den vergangenen fünf Jahren verändert?

In den letzten fünf Jahren ist der Effizienzdruck deutlich gestiegen – das spüren wir vor allem durch reduzierte Reinigungsintervalle und strengere Budgets. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach flexiblen Konzepten wie Tagesreinigung oder Cleaning on Demand. Besonders in stark frequentierten Bereichen wie Büros oder Verkehrsinfrastrukturen legen Kunden heute mehr Wert auf sichtbare Sauberkeit im laufenden Betrieb. Digitale Tools und Sensorik helfen uns dabei, Reinigungsleistungen bedarfsgerecht zu steuern – auf Basis von Füllständen, Nutzungsdaten oder Laufwegen. Der Trend geht klar in Richtung smarter, flexibler Reinigung mit maximaler Effizienz.

Wird das Thema Unterhaltsreinigung grundsätzlich unterschätzt bzw. zu wenig wertgeschätzt?

Ja – und das ist ein gesellschaftliches Problem. Jeder erwartet saubere Räume, aber kaum jemand fragt, wer sie sauber hält. Die Unterhaltsreinigung ist systemrelevant, wird aber behandelt wie eine Nebensache. Dabei leisten unsere Teams täglich harte, oft körperlich belastende Arbeit – leise, zuverlässig, früh morgens oder spät abends. Ohne sie würde kein Büro, kein Krankenhaus, kein Flughafen funktionieren. Wer heute noch glaubt, Reinigung sei „einfach“, hat das Thema nicht verstanden.

Wo sehen Sie aktuell noch Optimierungspotenziale?

Technische Lösungen gibt es bereits viele und diese werden immer besser. Doch in der Fläche könnte noch viel mehr umgesetzt werden. Roboter, Sensorik, digitale Tools: alles verfügbar. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Technik nicht nur zu beschaffen, sondern sie in funktionierende Prozesse zu überführen – mit Standards, klaren Verantwortlichkeiten und gut geschulten Teams. Wer hier nachlässt, verliert im Wettbewerb. Deshalb hinterfragen wir unsere Strukturen ständig und treiben die Digitalisierung konsequent voran.

Welche Weiterentwicklungen müssten diesbezüglich stattfinden? Was könnten konkret die Hersteller auf der einen Seite beziehungsweise die Auftraggeber auf der anderen Seite beitragen, damit die Dienstleister die Unterhaltsreinigung noch effizienter durchführen könnten?

Die Hersteller machen einen guten Job, müssen Lösungen jedoch noch stärker an der Praxis ausrichten – nicht alles, was technisch machbar ist, funktioniert im Alltag. Auftraggeber wiederum sollten offener für neue Konzepte sein. Zu oft blockieren enge Ausschreibungsvorgaben moderne, effizientere Ansätze. Wer vom Standard abweicht, riskiert den Ausschluss – auch wenn das Ergebnis besser wäre. Wir brauchen mehr Mut auf allen Seiten, um gemeinsam Innovation zu ermöglichen.

In welchem Umfang spielt das Thema Nachhaltigkeit in der Unterhaltsreinigung bereits eine nennenswerte Rolle? Ist das Bewusstsein bei den Reinigungskräften dafür bereits in der Breite vorhanden, beziehungsweise wie sensibilisiert man die Reinigungskräfte hierfür?

Nachhaltigkeit fängt bei der täglichen Arbeit an – und da passiert schon viel. Weniger Wasser, weniger Chemie, energiesparende Maschinen – das ist längst Standard, nicht Kür. Aber: Nachhaltigkeit funktioniert nur, wenn die Mitarbeitenden mitziehen. Und das geht nicht per Ansage, sondern nur durch Schulung, klare Vorgaben und praktisches Verständnis. Wir arbeiten täglich daran, dieses Bewusstsein zu stärken – weil echte Nachhaltigkeit von innen kommen muss, nicht von außen verordnet werden kann.


Was könnten die Dienstleister selbst noch optimieren?

Auch wir Dienstleister müssen uns ständig hinterfragen: Sind unsere Prozesse effizient? Nutzen wir Technik da, wo sie echten Mehrwert bringt? Fördern wir unsere Mitarbeitenden gezielt? Und vor allem: Verstehen wir wirklich, was unsere Kunden brauchen? Wer sich auf Routinen verlässt, verliert den Anschluss. Digitalisierung, bessere Kommunikation und klare Schnittstellen helfen uns, jeden Tag besser zu werden – im Interesse unserer Kunden, unserer Teams und der Umwelt.

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Glasfassade mit Spiegelung des Rheinturms

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